«Swiss – Italien Highland Tour»

Die schottischen Highlands, wilde Natur, Regen, Einsamkeit, Geschichte, Whisky. So stellen sich das viele vor. Und das war auch unser Motto für die Herbstausfahrt.
Highlands, das haben wir auch in der Italienisch-Schweizerischen Grenzregion. Die Berge sind höher als in Schottland, weniger wild und einsam. Aber wir befahren sie gerne! Und für Regen war auch gesorgt – so authentisch wie möglich eben.
Unser Treffpunkt war denn auch schon mitten in den Highlands – auf dem Wolfgangpass im Hotel Kesslers Kulm. Nach der Begrüssung machten wir uns auf den Weg über den Flüelapass. Einige verwegene Highlander auch mit offenem Dach. Richtig einsam war der Pass dann nicht und er hat auch erste Opfer gefordert. Nach und nach schlossen sich die Verdecke. In Susch fuhren wir weiter Richtung Zernez und weiter an den Ofenpass. Bei der Grenzstation bogen wir rechts ab und stellten uns vor das Tunnelportal. Nach der kurzen Fahrt durchs Tunnel, fanden wir uns auf der Staumauer des Lago di Livigno mit der Mautstelle konfrontiert. Auf der Fahrt nach Livigno haben noch wir einen Fotohalt und natürlich einen Tankstopp (Zollfrei!) eingelegt.
Da die meisten der Ristoranti erst um 12 öffnen, blieb auch noch Zeit Geld gegen Mode, Souvenirs, Schokolade, Alkohol, Zigaretten oder was auch immer zu tauschen.
Gegessen haben wir dann alle gemeinsam am Grossen Tisch in der Brauerei 1816. Heissen tut die Brauerei 1816 weil dass die Höhe über Meer von Livigno ist. Folglich beanspruchen sie die höchstgelegene Brauerei in Europa zu sein. Das wird wohl auch stimmen, die Brauerei Monstein, die wir mit dem Club auch schon besucht, haben ist auf 1619m zu Hause.
Nach dem Essen fuhren wir über den Passo del Foscagno, bogen kurz vor Bormio auf die Stilfserjoch-Passstrasse ab, um nochmals kurz vor der Passhöhe auf den Umbrail abzubiegen. In Münster mussten wir die Alpabzug Festivitäten im Dorf umfahren und erreichten doch noch vor der geplanten Zeit unseren nächsten Halt. Da man aber noch keine Zeit für uns hatte, sind die einen in die nächste Caffetteria geflüchtet und die anderen schon mal ins nahe Hotel gefahren. Um 16:30 haben wir uns alle wieder bei der ersten und einzigen Italienischen Whiskydestillerie Puni eingefunden.
Wir haben dort gelernt wie es zu der noch jungen Destillerie kam und wie man Whisky macht. Natürlich haben wir den Whisky auch probiert, mit unterschiedlichem Ergebnis. Die eine oder andere Flasche hat dann auch einen neuen Besitzer gefunden. Zurück im Hotel Saldur genossen wir das üppige Nachtessen.
Am Nächsten Morgen ging es nach dem Morgenessen ins nahe Glurns. Dort stellten wir unsere Autos ab und wurden durch das Städtchen geführt, wo wir so allerhand über die bewegte Geschichte des Ortes erfuhren. Die Schweizer hatten damals einen erheblichen Teil mit zu Reden und zu Kriegen.
Wir machten uns danach auf den Weg zum frisch schneebedeckten Ofenpass. In Santa Maria machten wir aber schon wieder Halt. Wir wurden von Lord (Echt!) Gunter Sommer durch seine High Glenn Whiskydestillerie geführt. Der umtriebige Destillateur, Museum- und Barbesitzer erzählte uns so manche Anekdote aus dem Leben eines weitgereisten Brenners und Lebemanns. So erfuhren wir wie es zur kleinsten (und eigentlich auch einzigen) Whiskybar der Welt kommen ist. Auf jeden Fall hat seit dem Eintrag im Guiness Buch der Rekorde der Ort Santa Maria einen festen Platz auf der Karte der Whisky-Aficionados. Und wieder wechselten Flaschen den Besitzer…
Während dem Mittagessen im Hotel Alpina verbreitete sich die Nachricht dass der Ofenpass wieder schneefrei sei und so zerstreute sich unsere Gruppe auf dem Weg nach Hause. Nochmals über den Flüela oder durch das Vereinatunnel?
Der Autor wird die Bar in Santa Maria auf jeden Fall wieder besuchen! Und auf die kommenden Whiskys von Puni sind wir sehr gespannt!
Bericht Mirjam und Daniel