Die Wettervorhersage für das Pfingstwochenende liess nichts Gutes ahnen. Trotzdem erschienen alle Angemeldeten am vereinbarten Treffpunkt, MX-5ler sind eben keine Weicheier.
Doch schon lange vor der besagten Vorhersage begann die Pfingstausfahrt unter keinem guten Stern. Niemand hatte sich für die Organisation bereit erklärt, so warfen sich in letzter Minute Mirjam und Daniel in die Bresche und versprachen ein improvisiertes Pfingstwochenende.
Nachdem sich alle gestärkt hatten, begann die Fahrt bei unerwartet bestem Wetter. Überhaupt sollte sich das Wetter besser zeigen als angenommen. Über den Brünig, entlang dem Brienzer- und dem halben Thunersee führte unser Weg nach Frutigen. Dort machten wir einen ersten Halt im Tropenhaus. Unter sachkundiger Führung wurde uns das Tropenhaus näher gebracht. Wir hörten wie Energie gewonnen wird und das 18° „warme“ Abwasser aus dem Lötschberg Basistunnel abgekühlt wird, damit es in die Kander und die Entschlige abgeleitet werden kann. Mit besagtem warmem Wasser wird das Tropenhausmit den exotischen Früchten und vor allem die Fischbecken gewärmt.
In den Fischbecken wird Stör des Kaviars wegen gezüchtet. Von der Qualität der Fische konnten wir uns beim anschliessenden Mittagessen in tropischer Umgebung selbst überzeugen.
Am frühen Nachmittag ging es dann weiter nach Kandersteg wo wir unsere Autos auf den Autozug, und dieser mit uns durch den Tunnel fuhr.
Schon bei der Einfahrt in Goppenstein wurden wir winkend von Michaela, Gery und Stephan unserem Mann vor Ort begrüsst.
Nachdem bekannt war, dass uns das Pfingstwochenende ins Wallis führen würde bot sich Stephan an bei der Organisation zu helfen. So führten uns Lili und Stephan tief ins Lötschental zur Fafleralp. Der Schnee war noch nicht lange verschwunden, schon hatten frisch blühende Krokusse die Wiesen in Beschlag genommen. Bei ordentlich blasendem Wind erzählte uns Stephan so einiges über die Geschichte, Natur und Kultur des Lötschentals. Anschliessend, wie könnte es anders sein, genossen wir ein Dessert auf der windgeschützten Terrasse des Hotels Fafleralp.
Über Nebenstrassen ging es anschliessend nach Brig ins Hotel. Später am Abend in die Altstadt zum Essen und noch später wieder zurück an die Hotelbar.
Der Sonntag begrüsste uns dann mit dem versprochenen Regen. Auch begrüssen konnten wir Urs, der den Weg nach Brig gemacht hatte um den Tag mit uns zu verbringen. Wir nahmen den kurze Strecke nach Mund unter die Räder, wo wir gerade rechtzeitig zum Beginn des Gottesdienstes ankamen. Statt in der Kirche wurden wir nebenan im lokalen Museum erwartet.
Mund ist bekannt für den Anbau von Safran der eine ausserordentliche Qualität hat. Genau darum drehte sich alles im Museum. Wir erführen vieles über die Geschichte und den Anbau des edlen Gewürzes, aber so manches blieb natürlich ein Geheimnis. Kaufen konnten wir keinen Safran, dazu ist die Erntemenge zu gering und die Nachfrage von lokalen Restaurants zu Gross.
Darum machten wir uns auf, in ein Restaurant um den lokalen Safran zu kosten. Und wie sich das gelohnt hat! Noch heute läuft mir das Wasser im Mund zusammen wenn ich daran denke.
Eine gute Gelegenheit wieder zu kommen ist die Erntezeit im Herbst, logischerweise blühen dann die speziellen Krokusse. Auch wird dann ein besonderes Safran-Brot gebacken…
Da sich in der Zwischenzeit die Sonne zeigte, entschlossen wir uns zu einem kleinen Spaziergang. Das Matterhorn haben wir dann wegen Wolken doch nicht gesehen, dafür über 150-jährige Lärchen.
Den Abend verbrachten wir wieder im selben Restaurant und derselben Hotelbar.
Am Montagmorgen verliessen uns Michaela und Gery, während wir anderen Richtung Lac Sousterrain St. Léonard machten. Dummerweise trafen wir Sekunden nach einem deutschen Reise Car ein. Gezwungener massen stellten wir uns hinten an bis wir den Grössten unterirdischen See von Europa sehen und befahren konnten. Der See ist sehenswert, keine Frage. Es wird aber krampfhaft versucht mehr daraus zu machen als er ist.
Nach der Ruderfahrt auf dem See hiess es wieder Abschied nehmen. Vreni, Esther, Klaus und Walti machten sich auf, die Erdpyramiden / Pilze von Euseigne zu besuchen. Stefan nahm den kürzesten Weg nach Hause. Louis, Jonny, Mirjam und Daniel wählten den Weg über Bex, den Col de la Croix und den Col de Pillon nach Spiez, wo sich auch ihre Wege trennten.
Und das Fazit? Eine mit sieben, zeitweise acht MX-5 kleine, aber flexible Truppe macht Laune. Mit Insidern (Danke Lili & Stephan!) erlebt man mehr. Wir freuen uns darauf im Herbst zur Safran-Ernte zurück zu kehren. Und dann ist da noch die vergesse Flasche Safran-Likör im Gepäck aufgetaucht…