Am Samstagmorgen bei leichter Bewölkung (nach diesem nassen Sommer!!) treffen sich sechs mx-5 mit ihren Passagieren im „Heidiland“.
Nach der ersten Stärkung mit Kafi und Gipfeli starten wir Richtung Chur über die Lenzerheide, mit deutlich kühleren Temperaturen und zwischenzeitlichem Regen weiter zum Albulapass. Fünf beherrschen die Technik während der Fahrt: “ Verdeck auf und wieder zu“, nur Thomas muss mit seinen Gefährt anhalten und warten bis sein Hardtop schliesst bzw. öffnet.
In la Punt vorbei am Gourmettempel vom „Retter Bumann“ zum Berninapass. Dieser Pass ist mehrheitlich von unseren Grenzgängern belagert. Der Kopf unserer Gruppe schaffte es mehrere dieser „Schleichern“ frühzeitig zu überholen, der Rest musste wohl oder übel hinten anschliessen.
Hinunter durchs Val Poschiavo.
In Tirano (Italien) fahren wir weiter bis ins nahe Bianzone zum Weingut „La Gatta“ der Fratelli Triacca. Dort werden wir bei herrlichem Sonnenschein vom Weinprofi Patrizio schon erwartet. Bei der Besichtigung der Rebanlage kommen wir ganz schön ins Schwitzen, wie ja jeder weiss sind Rebberge nicht gerade eben angelegt. Wir erfahren interessantes über den Anbau der Rebsorten, die Pflege, Ernte und deren Verarbeitung. Später zwischen Holzfässern im kühlen Weinkeller wird uns erklärt, wie der zukünftige Wein gelagert und abgefüllt wird, bis er in den Verkauf kommt.
Auf der Terrasse des traumhaften Weingutes geniessen wir den Apero, mit der ersten Wein-Probe. Auch das spezielle einheimische Essen wird uns später im Saal aufgetischt: Vorspeise, Pizzoccheri, Käse dazu immer den passenden Wein aus ihrer Produktion und für die Verdauung noch einen Grappa zum Dessert. Die Zeit ist nur so verflogen und wir sind sicher, dieser Besuch wird uns in guter Erinnerung bleiben.
Zur Info für unsere Berichte-Leser: Wir sind nicht betrunken in unsere Cabrios gestiegen, bei der Weinverkostung wird nur in dosiertem Mass ausgeschenkt und das nicht geschluckte darf man wegleeren.

Bei der Ankunft in Poschiavo werden wir von Signore Zanolari herzlichst begrüsst und er bemüht sich, dass alle einen Parkplatz finden. Nach dem Zimmerbezug treffen wir uns beim Nachtessen. Was gibt es unter anderem: Pizoccheri (zum 2.) Zufrieden und mit gefülltem Magen lassen wir den Tag ausklingen.
Nach dem üppigen Frühstück treffen wir uns zum Dorfrundgang. Frau Zanolari führt uns mit viel Wissen durch ihr Dorf. Sie berichtet von der Geschichte des Puschlavs, welches eng verknüpft ist mit dem Veltlin, von der Armut der Talbewohner und vom Kaffee-Schmuggel. Der Weg führt durch enge Gassen, am neu renovierten „Spanische Villenviertel“ vorbei zum 700 jährigen Bauernhaus der Familie Tomé mitten im Dorf. Zuletzt bewohnt wurde es von 4 Tomé-Schwestern und ist noch im Originalzustand wie 1750, als es mit Scheune und Stall erweitert wurde. Im Innern ist die Zeit stillgestanden, ohne sanitäre Einrichtungen und in der Küche riecht es wie damals.
Auf dem Dorfplatz steht das alte Patrizier-Haus „Albrici“ aus dem Jahre 1782 und wird heute als Hotel betrieben mit der ursprünglichen Einrichtung. Die Betten in den Gästezimmern sind von damals, allerdings mit modernen Nasszellen. Viel weiss unsere Führerin zu berichten aus alten Zeiten und wie sich das Tal entwickelt hat, sehr interessant.
Zum Mittagessen fahren wir mit unseren Boliden auf schmaler, sehr kurviger Strasse nach Selva auf 1545 müM. Dort hat Michaela für uns das Essen bestellt, was gibt’s: Pizzoccheri (zum 3.) mit feinen Luganighette. Auch der feine Wein vom Vortag wird angeboten, aber die Mehrzahl hält sich am Wasserglas fest.
Nach so viel Kulinarischen geht’s über den Berninapass Richtung Chur. Nach dem Kafihalt in Bivio bedanken wir uns für das gut organisierte Schlemmer-Wochenende bei Gery und Michaela. Wir fahren im strömenden Regen entweder über die Lenzerheide oder direkt auf der Autobahn heimwärts.

Bericht von Esther